Bernd Kühn Bauleiter bei der Gleisbaufirma Eichholz von 1992 bis 1996 in Berlin auf verschiedenen Baustellen u.a. ab Oktober 1994 auf der Baustelle Stadtbahnsanierung von Berlin-Zoologischer Garten über Tiergarten, Bellevue, Lehrter Stadtbahnhof, Bahnhof Friedrichstraße, Hackischer Markt, Bahnhof Alexander Platz, Janowitzbrücke bis Berlin Ostbahnhof im 110m langen Bauüberwachungsbüro in den Stadtbahnbögen am Bahnhof Friedrichstraße.
Die Stadtbahn, eine Strecke der Rekorde:
- 8,8km lange Stadtbahn
- 360 Fern-und Regionalbahnen am Tag
- 800 S-Bahnzüge am Tag
- 530 Viaduktbögen
- 25 Brückenneubauten
- 27 Brückensanierungen
- 25cm dicke und 18 m breite lastverteilende Platte aus Beton auf beiden Seiten ca. 60cm über dem Viadukt hinaus ragt
Das Unternehmen „Verhüllter Reichstag Berlin“ – „Christo packt ein!“
Juni 1995, schon wieder Stau, schon wieder Umleitung im Bereich Entlastungsstraße, Scheidemannstraße, Paul-Löwe-Straße, Schiffbauerdamm und Reinhardtstraße.
Was ist denn heute wieder los?
Der Stoff, zur mit Spannung erwarteten Verhüllung des Berliner Reichstag liegt seit Freitag auf dem Dach des historischen Gebäudes bereit. An diesem Samstag 17. Juni werden die ersten Bahnen noch nicht sichtbar für die Öffentlichkeit, die Wände des Innenhofes verhüllen. Das amerikanische Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude überwachen seit Freitag die Arbeit der 4 Kräne die die insgesamt 60 Tonnen schweren, in Plastik verpacken Stoffrollen in die Höhe hievten. Auf 8 überlangen Sattelschleppern waren die 70 Stoffbahnen im Morgengrauen am Reichstag unter Polizeischutz angekommen. Auf dem Dach nahmen insgesamt 230 Kletterer und Installationsarbeiter die Rollen entgegen. Helfer verteilten Zettel über das Kunstwerk und beantworteten Fragen. Die meisten Neugierigen wollten wissen, wann es endlich etwas zu sehen gebe. Sie müssen sich bis zum Sonntag gedulden, dann beginnt die Installation der Verschnürung des Stoffes an der Außenfassade des Reichstages. Das 16 km lange blaue Tau zum Verschnüren befindet sich bereits im Reichstag, das Gebäude bleibt dann bis zum 6. Juli verhüllt.
Die Verhüllung des Reichtages war so voluminös und das bedeutendste künstlerisch-kulturelle Ereignis meines Berliner Arbeitsaufenthaltes. Zwei Wochen feierte ich fast täglich mit, immer wieder entdeckte ich etwas Neues, es zog mich an, der „Magnet für Kunstfans aus aller Welt“.
Als ständiger Besucher der unzähligen Veranstaltungen rund um den Reichstag hatte ich für mich beschlossen, so viel als möglich zu erhaschen. Zurückhaltung war dabei nicht meine Sache. Anfangs stand ich unter enormen Druck der Fragesteller, die mindestens zwei richtige Beantwortungenen abverlangten. Danach ging ich mit dem Wissen der richtigen Antworten zu einem anderen Helfer des Christo-Teams, von denen es einige gab und beantwortete die gestellten Fragen spielend und zielsicher um die heißbegehrten Stoff-Stücke zu erhalten.
Seit dem gehören mir einige dieser Erinnerungsstücke die am Anfang von Helfern verschenkt wurden, welche ich aber auch durch die richtige Beantwortung der vielseitig gestellten Fragen (siehe Christo-Biographie) über das Künstler-Ehepaar und der Reichstagsverhüllung erhalten habe.
Eines dieser begehrten Souveniers, ein Original-Stoffstück, ca. 4x4cm, habe ich am 08.08.1995 mit einem Poster 50x70cm des verhüllten Reichstages in der Botschaft der Vereinigten Staaten in Berlin persönlich abgegeben, mit der Bitte um Weiterleitung an die damalige First-Lady Hillary Clinton.

Was sich weiter daraus entwickelte, kann man auf dem folgenden Foto eines Fax der amerikanischen Botschaft in Berlin sehen :

Hier endet die Geschichte eines kleinen Stück Stoffes. Wenn es etwas Neues gibt, melde ich mich.
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Mail an Bernd Kühn – Betreff „Bestellung Reichstagsbilder“